November in Granada

Nach zwei Wochen Spanisch pur mit ein paar auf Englisch gehaltenen Stunden schreibe ich hier also auf Deutsch. Auch die Blogeinträge für ERASMUS+, dem ich die Finanzierung meines Aufenthalts im Südspanien verdanke, sind auf Deutsch (Blog).

Weltweit unterrichten, die Servicestelle für Mobilitätsprogramme des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung, schickt jedes Jahr eine Handvoll Französisch- und SpanischlehrerInnen aus Österreich in das jeweilige Land, um ihnen eine intensive Auseinandersetzung mit Sprache, Kultur und dem Bildungssystem zu ermöglichen (https://www.weltweitunterrichten.at). Und genau das habe ich gemacht während der Herbstferien, zu Leopold und an den Tagen dazwischen.

Wenn die Portiere nicht wollen, kommt man nicht hinein in die Schule -- aber hinaus auch nicht: von 8.15 Uhr bis 14.45 Uhr bleibt das Tor zu, am Instituto de Educación Secundaria Pedro Soto de Rojas in Granada
Wenn die Portiere nicht wollen, kommt man nicht hinein in die Schule -- aber hinaus auch nicht: von 8.15 Uhr bis 14.45 Uhr bleibt das Tor zu, am Instituto de Educación Secundaria Pedro Soto de Rojas in Granada

Ich durfte an einer wirklich netten Sekundarschule im Süden der andalusischen Stadt Granada Unterricht beobachten und mitgestalten, das heißt mit Schüler/innen im Alter von 12 bis 18 und ihren Lehrkräften arbeiten. Neben der Pflichtschule (bis zum Alter von 16) und der zweijährigen Vorbereitung auf das, was unserer Reifeprüfung (nicht) entspricht (weil nicht standardisiert und ausschließlich schriftlich), bietet der IES Pedro Soto de Rojas (http://www.juntadeandalucia.es/averroes/centros-tic/18700037/helvia/sitio/#) auch eine Berufsausbildung zur Alten- und Krankenpflegekraft an und hat ein kleines Programm für Kinder und Jugendliche mit Förderbedarf. Alle diese Bereiche konnte ich kennenlernen.

Mit Kolleg/innen und Schüler/innen zu sprechen war ein enorm interessanter Teil meiner Arbeit, und man lud mich sogar zu Lehrausgängen ein: ins Theater (ein populär-gruseliges Stück aus dem 19. Jahrhundert, in Reimen verfasst und ziemlich anstrengend für alte Lehrerinnenohren); zur Generalprobe eines Konzertes des Orchesters der Stadt Granada (Stücke von Komponistinnen der Romantik, unter der Leitung von Catherine Larsen-Maguire); und an ein Universitätsklinikum zu Café y ciencia, wo wir sahen, wie künstliche Befruchtung passiert und Embryos und Samenzellen tiefgekühlt aufbewahrt werden.

Mit den Kolleginnen und Kollegen der Fachgruppe Englisch des IES Pedro Soto de Rojas, samt Herrn Direktor P. Pablo Serrano González (ohne Brille)
Mit den Kolleginnen und Kollegen der Fachgruppe Englisch des IES Pedro Soto de Rojas, samt Herrn Direktor P. Pablo Serrano González (ohne Brille)

Die Europäische Union kofinanziert das bilinguale Progamm an ’meiner‘ Schule und an unzähligen anderen. Die jungen Spanier/innen erhalten in einigen Fächern Unterricht sowohl in der Muttersprache als auch auf Englisch, der meistens von spanischen Lehrer/innen erteilt wird, manchmal aber auch von einem der zwei US-amerikanischen teaching assistants. Kendra und Kevin gestalten Stunden über historische Themen, wirken im Sportunterricht mit, präsentieren Kapitel der Chemie oder Kunstgeschichte. Interessant. Doch obwohl Kinder in Spanien schon im Kindergarten Englischunterricht erhalten, klagen viele SchülerInnen der höheren Klassen darüber, dass sie die Fremdsprache nicht so gut sprechen wie Gleichaltrige in anderen Ländern Europas. I tend to agree.

Ich habe viel erlebt, viel gelernt, mir viele Ideen geholt für die nächsten Monate und Jahre. Trotz des enormen bürokratischen Aufwands und trotz der Schwierigkeiten, die sich aus meiner Abwesenheit vielleicht für meine Klassen am BORG und sicher für meine Tochter ergeben haben, möchte ich die Zeit am IES Pedro Soto de Rojas in Granada nicht missen. Ich danke Frau Mag. Maria Pichlbauer und ihrem Team in der Bildungsdirektion Steiermark, die das Erasmus+ Konsortium Sprache als Bindeglied der Kulturen und als Motor für wirtschaftliche Entwicklung ins Leben gerufen haben, um Teilnehmer/innen auch aus anderen Bundesländern die Abwicklung des Hospitationspraktikums zu erleichtern; ich danke Frau Dr. Andrea Dorner und ihrem Team vom BMBWF, Abteilung Österreichisches Auslandsschulwesen, für ihre Unterstützung beim Vorbereitungstreffen in Wien; ich danke unserer Frau Direktor Mag. Barbara Faltl, dass ich nach Spanien durfte, und meinen Kolleginnen und Kollegen, die für mich suppliert haben; und ich danke unserer Sekretärin Michi Statnik für die Ruhe, die sie bewahrt hat, wenn mir wieder ein Dokument für die Bewerbung gefehlt hat. Und noch eines. Danke!

Mag. Astrid Leutmezer

BORG Krems

Heinemannstraße 12,
3500 Krems/Donau

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(von 7:00 bis 15:00 Uhr)
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